Monatsarchiv: Juni 2010

Ilona Andrews – Stadt der Finsternis 1 – Die Nacht der Magie

 

Autorenportrait:

Hinter dem Pseudonym Ilona Andrews verbirgt sich das Autorenehepaar Ilona und Andrew Gordon. Während Ilona in Russland geboren wurde und in den USA Biochemie studiert hat, besitzt Andrew einen Abschluss in Geschichte. Die Stadt der Finsternis ist ihre erste gemeinsam verfasste Fantasyserie, mit der ihnen auf Anhieb der Einstieg in die New-York-Times-Bestsellerliste gelang.
Quelle: Egmont LYX

Klappentext:

Kate Daniels verdient ihr Geld damit, die Auswüchse der magischen Wellen, die Atlanta von Zeit zu Zeit heimsuchen, aufzuspüren und zu beseitigen. Ihr Leben nimmt jedoch eine dramatische Wendung, als ihr bester Freund Greg ermordet wird. Bei der Suche nach dem Täter stößt Kate auf Vampire und andere finstere Kreaturen. Hat womöglich der charismatische Curran, der Anführer der Gestaltwandler, etwas mit den verschwörerischen Umtrieben zu tun?

Meine Meinung:

Die Magie kam vor einigen Jahren über Atlanta und hat die Stadt dem Erdboden gleich gemacht. Es gibt regelmäßig Stromausfälle, das Telefon funktioniert nicht immer und sein Haus sollte man lieber mit Magie gegen Diebstahl schützen, als mit Alarmanlagen.
Die Anderswesen leben mehr oder weniger im Gleichklang mit den Menschen. Sie lassen sich größtenteils gegenseitig in Ruhe.
Doch um auch ein gewisses Gleichgewicht mit der Magie zu haben, gibt es Söldner, wie Kate, die ihr Geld mit der Beseitigung von magischen Auswüchsen verdient, als sie vom Tod ihres Ziehvaters erfährt. Er war ein Wahrsager und in einem Orden, der, wie die Söldner, für ein gewisses Gleichgewicht zwischen der Magie, den Anderswesen und den Menschen sorgte …

Kate möchte als knallharte Powerfrau angesehen werden und ihre Taten sprechen für sich. So geht sie auch recht sparsam mit Gefühlen für ihren Ziehvater oder sonst jemanden in ihrer Umgebung um. Dadurch wirkte das Ganze aggressiver, was gut zur Handlung passte.
Insgesamt geht es in dieser Serie grausam und blutig zur Sache, da die Qualen und schmerzhaften Zustände, die Kate im Laufe des Buches durchmachte, distanziert aber teils doch fast spürbar beschrieben wurden. Ebenso wurden die Tatorte sehr detailliert und anschaulich dargestellt.
Von Kates wenigen Mitstreitern gegen das Böse wurde nur einer etwas genauer vorgestellt. Dieser wird wohl auch in den Folgebänden eine größere Rolle spielen.

Anfangs hatte ich enorme Probleme in die Handlung zu finden. Zum Teil hing das was wohl auch damit zusammen, wie die Autorin in ihrem Werk mit der Magie umgeht. Ich konnte gewisse Vorgänge einfach nicht begreifen. Auf der einen Seite ist die Magie gut, gibt Kate Kraft und sie pulsiert durch ihr Schwert und verstärkt es, und auf der anderen Seite bringt die Magie Häuser zum Einsturz.
Ebenso begriff ich sehr lange nicht, wie das Zusammenleben von Menschen und Anderswesen von statten geht. Vieles wurde mir einfach nur vorgesetzt und war meiner Meinung nach zu wenig erklärt, was es mir schwer machte, dem Buch zu folgen. Dadurch war ich einmal kurz davor es abzubrechen.
Aber auf der anderen Seite fand ich das wiederum auch interessant, denn so musste ich mich richtig in die Geschichte hineinknien und mitdenken, um gewisse Vorgänge zu verstehen, was die Autorin sehr geschickt machte. Ohne die Erklärungen und Darstellungen konnte ich mir selbst ein Bild von gewissen Wesen machen und mein Kopfkino hatte trotz fehlender Details mit der Zeit kein Problem, dem Geschehen zu folgen.

Je mehr ich jedoch bei der Magiesache verstand, umso besser konnte ich der Handlung folgen und es baute sich auch langsam so etwas wie eine Spannung auf. Das dauerte zwar ziemlich lange, aber trotz fehlender Dramatik fand ich die Geschichte doch immer interessanter. Was mich immer weiter zog war wohl die Neugierde, da ich mehr über die Zusammenhänge erfahren wollte.

Die Machtworte, die Kate benutzte und beherrschte wurden in Kursivschrift gehalten, wenn sie ausgesprochen wurden. Ebenso wurden ihre Gedanken kursiv gehalten, was mich teilweise amüsierte, bei dem, was sie dachte, und bei ihrer tatsächlichen Antwort auf eine Frage.

Fazit:
Ein interessanter Auftakt einer „blutigen“ Serie, die ich weiterverfolgen möchte.
Von mir bekommt dieses Werk drei bis vier positive Sterne.

Stadt der Finsternis – Reihe:
Die Nacht der Magie (März 2009)
Die dunkle Flut (August 2009)
Duell der Schatten (Februar 2010)
Magisches Blut (Januar 2011)

Lori Handeland – Geschöpfe der Nacht 4 – Wolfsfieber

 

Rezensionsexemplar

Autorenportrait:

Lori Handeland schreibt historische und zeitgenössische Liebesromane und hat in den USA seit längerem großen Erfolg damit. Wolfskuss, der erste Roman ihrer Werwolf-Serie, wurde mit Begeisterung aufgenommen und 2005 mit dem RITA Award ausgezeichnet. Lori Handeland lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Southern Wisconsin.
Quelle: Egmont LYX Verlag

Klappentext:

Die Zoologin Diana Malone versucht Tiere aufzuspüren, die eigentlich dem Reich der Mythen und Legenden angehören. Als Gerüchten zufolge in der Nähe von New Orleans Werwölfe gesichtet werden, engagiert sie den Ex-Agenten Adam Ruelle als Führer, um die geheimnisumwitterten Wesen in den Sümpfen Louisianas zu finden. Schon bald gerät sie in den Bann ihres faszinierenden Begleiters. Doch er verbirgt ein Geheimnis vor ihr, durch das ihre Welt aus den Fugen zu geraten droht …

Meine Meinung:

Die Kryptozoologin Diana Malone bekommt einen äußerst interessanten Auftrag. Sie soll nach New Orleans reisen und dort nach einem „loup-garou“, einem Werwolf, suchen.
Kaum ist sie in den Sümpfen von New Orleans angekommen, geschehen auch schon seltsame Dinge. Menschen sterben oder verschwinden einfach. Unterstützt wird sie von einer Voodoo-Priesterin, die mit der Zeit zu einer guten Freundin wird.
Um sich im Sumpf zurechtzufinden bietet sich der ortsansässige Adam Ruelle als Führer an.
Und auch an Dianas Sumpfführer haften Geheimnisse, die sie unbedingt herausfinden möchte …

Aber anstatt sich großartig auf die Suche nach einem Werwolf zu machen, geraten die beiden Hauptfiguren in einen Strudel aus sexuellen Gelüsten. Doch trotz der häufigen Erotik baute sich auch langsam eine Spannung auf, die mit dem gesuchten Werwolf zusammenhing.

Nachdem ich in den ersten drei Teilen schon Erfahrung mit dem Zauber der Indianer machen durfte, wurde ich in diesem Roman nun auch mit Voodoo und dessen Magie bekannt gemacht.
Leider gab es sehr lange Zeit keine Verbindung zu den ersten drei Bänden, was mich sehr enttäuschte und mich durch das ganze Buch hindurch aufwühlte.
Sehr gefallen haben mir dagegen die humorvollen Momente zwischendurch und bei manchen Aussagen musste ich sogar lauthals lachen.

Die Protagonistin wurde gut dargestellt. Vor Jahren verlor Diana ihren Ehemann, der ebenfalls Kryptozoologe war und anscheinend zum Ende hin seinen Verstand verloren hatte. Ihre Gefühle, die sie immer noch für ihn hegte, waren gut beschrieben, ohne ausführlich zu sein. Er tauchte durch das ganze Buch immer wieder in Dianas Gedanken auf und spielte zum Schluss sogar noch eine kleine Rolle.

Wie die Vorbände dieser Serie wird auch dieser Roman in der Ichform aus der Sicht von Diana erzählt. Und da Adams Vorfahren aus Frankreich stammten, wurden die wenigen französischen Worte in Kursivschrift gehalten.
Die Kapitel endeten meistens in einem Cliffhanger, sodass ich das Buch in kürzester Zeit gelesen hatte.

Da die Verbindung zu den Vorbänden bis zum Schluss fehlte und mich das regelrecht kirre machte, vergebe ich diesem vierten Band leider nur vier Sterne.

Geschöpfe der Nacht-Serie:
1. Wolfskuss
2. Wolfsgesang
3. Wolfsglut
4. Wolfsfieber
5. Wolfsbann
6. Wolfspfade (Juli 2010)

Richelle Mead – Dark Swan 1 – Sturmtochter

 

Rezensionsexemplar

Autorenportrait:

Richelle Mead wurde in Michigan geboren. Sie hat Kunst, Religion und Englisch studiert. Nach dem Erfolg ihres Romans Succubus Blues hat sie mit Vampire Academy ihre erste Roman-Serie an den Start gebracht, mit der ihr auf Anhieb der Sprung auf die amerikanische Bestsellerliste gelang!
Quelle: Egmont LYX Verlag

Klappentext:

Sie ist sexy, sie ist gefährlich, in ihren Händen liegt das Schicksal der Menschheit!

Eugenie Markham ist eine mächtige Schamanin. Sie erhält den Auftrag, ein junges Mädchen zu suchen, das von Feen entführt wurde. Dazu muss sie in die magische Anderswelt reisen. Ein gefährliches Unterfangen, vor allem da zahlreiche Bewohner der Anderswelt ihr plötzlich unsittliche Angebote machen, während andere ihren Tod wollen. Da begegnet ihr der geheimnisvolle Kiyo, dessen Charme sie sofort verfällt …

Meine Meinung:

Eugenie, in der Anderswelt Odile genannt, ist eine der mächtigsten Schamanen. Gegen Geld führt sie Beschwörungen und Austreibungen durch. Dadurch hat sie viel mit der Anderswelt zu tun und kennt die Marotten der einzelnen Geschöpfe, wie den Kobolden, Trollen und Geistern. Am meisten aber hat sie mit Elfen zu tun, die in diesem Roman „die Feinen“ genannt werden. Und diese sind die Schlimmsten und Hartnäckigsten in der Menschenwelt.
Seit kurzem hegen die Feinen auch großes Interesse an ihrer Person. Sie wussten plötzlich ihren wahren Namen und jeder männliche Feine wollte sie ins Bett bekommen. Dadurch erfuhr ich gleich, dass Sex eine wichtige Rolle spielen sollte.
Durch einen Auftrag, der sie sowohl geistig als auch körperlich in die Anderswelt führte, nahmen die Übergriffe der Feinen immer mehr zu.
Parallel dazu lernte sie den Tierarzt Kiyo kennen, mit dem sie eine wunderbare Nacht verbrachte. Jedoch hat auch er Geheimnisse, die erst im Laufe des Buches offenbart werden.

Die Autorin schaffte es, dass sich für mich sofort Sympathisanten heraus entwickelten und mit ihrer lockeren Schreibweise mischte sie immer wieder humorvolle Momente in die Handlung. Aber auch eine Spannung war zu spüren, die mal stärker und mal schwächer vorhanden war. Zum Ende hin wurde es noch richtig dramatisch und auch eine Überraschung jagte die nächste.

Da die Geschichte in der heutigen Zeit spielt und Eugenie in meinem Alter ist, konnte ich mich von Anfang an mit ihr identifizieren. Ihre Sicht und die Ichform halfen dabei ebenfalls mit. Ihre Erzählart ist sehr umgangssprachlich, was mir gleich nach den ersten Sätzen zusagte.

Auch die erotischen Szenen wurden schön, gefühlvoll, aber nicht sehr detailreich dargestellt. Die Erotik war für meine Protagonistin nur am Rande wichtig, doch schien sie für Eugenies Gegenspieler ein sehr wichtiger Schachzug zu sein.
Was es damit auf sich hatte, wurde Eugenie und somit auch mir, erst im Laufe der Handlung immer deutlicher bewusst.

Die Kapitel endeten oft mit einem Cliffhanger, sodass ich dran bleiben musste, um zu erfahren, wie es im nächsten Kapitel weitergeht. Durch die etwas größere Form lag das Buch gut in der Hand, was durch eine normale Taschenbuchgröße um einiges dicker und unhandlicher geworden wäre.

Fazit:
Ein rundum gelungener Auftakt einer neuen Serie, um eine mächtige Schamanin, die hoffentlich noch viele Abenteuer bestreiten wird!
Ich vergebe die volle Punktzahl, fünf Sterne, und mache es zu meinem Juni-Highlight.


Dark Swan Reihe beinhaltet bis jetzt:

1. Sturmtochter (Mai 2010)
2. Dornenthron (September 2010)

Kathy Reichs – Dr. Tempe Brennan 3 – Lasst Knochen sprechen

 

Autorenportrait:

Kathy Reichs, geboren in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal. Sie ist Professorin für Soziologie und Anthropologie und unter anderem als forensische Anthropologin für gerichtsmedizinische Institute in Quebec und North Carolina tätig. Jeder ihrer Romane erreichte Spitzenplätze auf allen internationalen und deutschen Bestsellerlisten. Ihre Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt. Tempe Brennans Fälle laufen als höchst erfolgreiche Fernsehserie „Bones – Die Knochenjägerin“.
Quelle: Blanvalet Verlag

Klappentext:

Ein neuer Fall für Tempe Brennan, die forensische Anthropologin aus Kanada: Auf dem Weg zum Balletunterricht wird die neunjährige Emily Anne Toussaint mitten auf der Straße von zwei Kugeln getroffen. In den Augen der Behörden ist sie nur ein Zufallsopfer in einem Bandenkrieg zwischen rivalisierenden Motorradgangs. Doch Tempe Brennan ist erschüttert und nimmt sich vor, die Täter mit allen Mitteln dingfest zu machen. Mit ihren Gegnern ist allerdings nicht zu spaßen – und bald bringt Tempe nicht nur sich selbst in tödliche Schwierigkeiten …

Meine Meinung:

Eigentlich geht es in diesem Roman um Bikergangs, die sich gegenseitig umbringen. Das wäre ja nicht so schlimm, Abschaum bekämpft Abschaum, aber es werden auch Unschuldige mit hineingezogen, wie die kleine Emily Anne.
Kurz darauf tauchen Knochen eines weiteren Mädchens zwischen zwei Bikerleichen auf. Weswegen Tempe es sich zum Ziel gemacht hat, ALLES zu tun, um diesen Mädchen Gerechtigkeit zu geben und die Mörder hinter Gitter zu befördern …
Dieses Mal jedoch ist sie ganz auf sich allein gestellt, ohne Schützenhilfe von Andrew Ryan, da dieser selbst enorme Probleme hat. Was ihn betrifft, so hatte ich eine Ahnung, um was es sich bei seiner problematischen Situation handelte. Diese Ahnung wurde zum Schluss bestätigt.
Dazu tauchte plötzlich Tempes Neffe Kit vor ihrer Türe auf. Nach einem Motorradtrip mit seinem Vater, wollte er eine Zeit lang bei seiner Lieblingstante verbringen. Dass sein Auftauchen in einem Desaster enden würde, war mir sofort klar.

Leider werden anscheinend in jedem Band Verwandte oder Bekannte von Tempe als Lockvogel im jeweiligen Kriminalfall benutzt. Erst ihre Freundin, dann ihre Schwester und nun schien Kit die Hauptattraktion zu sein.
Das finde ich etwas schade, denn das wirkt auf mich, als würde der Autorin sonst nichts einfallen. Ich frage mich schon, wer im vierten Band den Köder spielen soll: Ihr Exmann, vielleicht Ryan oder wieder mal eine Freundin?
Was mir sehr gut gefiel, war der Anflug von Humor, den die Autorin anfangs mit reinbrachte. Immer wieder wurden Witze in die Handlung eingeflochten, die mich zum Lachen brachten.

In diesem dritten Teil fand ich die ausführlichen Beschreibungen zum ersten Mal teilweise wirklich interessant.
Neben einer Aufklärung über Motorräder, iwar ich ein interessierter Zuhörer bei einer Blutspritzer-Analyse, erfuhr die Hackordnung in den Bikergangs sowie die Anzahl dieser verschiedenen und verfeindeten Gruppierungen, die es gibt. Dadurch bekam ich auch mit, dass es diese Banden nicht nur in Kanada/USA gab, sondern weltweit.
Doch das war leider der Grund, weshalb die Spannung nicht durchgehend präsent war. Erst zum Schluss wurde es regelrecht dramatisch und ich hatte, wie auch Tempe, Angst um Kit.

Die Handlung wurde aus Tempes Sicht in der Ichform erzählt, wodurch ich einen Einblick in ihre Gedanken und ihre Gefühlswelt hatte. Von ihren Gefühlen bekam allerdings nicht sehr viel mit.
Da die Autorin wohl davon ausging, dass der Leser mit dem ersten Band der Reihe begonnen hat, wurden die wichtigsten Figuren nur oberflächlich vorgestellt.
Somit vergebe ich vier positive Sterne.

Kathy Reichs – Dr. Tempe Brennan 2 – Knochenarbeit

 

Autorenportrait:

Kathy Reichs, geboren in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal. Sie ist Professorin für Soziologie und Anthropologie und unter anderem als forensische Anthropologin für gerichtsmedizinische Institute in Quebec und North Carolina tätig. Jeder ihrer Romane erreichte Spitzenplätze auf allen internationalen und deutschen Bestsellerlisten. Ihre Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt. Tempe Brennans Fälle laufen als höchst erfolgreiche Fernsehserie „Bones – Die Knochenjägerin“.

Quelle: Blanvalet Verlag

Klappentext:

Eine Nonne in einem falschen Grab, ein niedergebranntes Haus mit sieben Leichen darin.
Die forensische Anthropologin Tempe Brennan ha in diesem eisigen kanadischen Winter wieder alle Hände voll zu tun. Die Spur führt zu einer geheimnisvollen Sekte in North Carolina, Tehmpes alter Heimat …

Meine Meinung:

Der Klappentext bringt den Inhalt eigentlich auf den Punkt.
Diesmal hat Tempe Brennan nicht nur einen Mörder dingfest zu machen, sondern erfuhr ich auch einiges über eine französische Familie aus dem 19. Jahrhundert, an dessen Geschichte Brennan nebenher noch beschäftigt ist. Und dazu kommt noch die Sorge um ihre Schwester, die sich mit ihrem lockeren Lebensstil immer wieder in schwierigkeiten bringt …

Dieser zweite Band fängt mit der Bergung eines Nonnenskelettes schon spannender an, als der erste Teil.
Kurz darauf wird Tempe zu einem abgebrannten Haus gerufen, in dem sich mehrere Leichen befinden. Dadurch arbeitete sie wieder mit Ryan zusammen. Das Miteinander zwischen Tempe und Ryan hatte sich in diesem Band schon ein klein wenig geändert, was mir sehr zusagte.
Durch die Ichform aus Brennans Sicht erfuhr ich auch, was in ihren Gedanken so abging. Das war teilweise äußerst interessant und aufschlussreich.

Was von Anfang an schon im Raum schwebte, aber erst zum Ende hin fest stand, war, dass die Morde mit einen Kult zusammenhingen, man könnte auch Sekte sagen, um den es ging.
Als Tempes Schwester auch noch spurlos verschwindet, nimmt die ganze Handlung eine neue Dimension an und ich wurde in meinen Gedankengängen am Ende bestätigt.

Die Beschreibungen von den Örtlichkeiten und der Tätigkeit von Tempe Brennans Berufes werden zwar immer noch sehr ausführlich beschrieben, aber da ich es von dem ersten Band her kannte, konnte ich mich drauf einstellen. Die Detailgenauigkeit gab es dazu auch bei der Beschäftigung von Brennans Tochter, wodurch ich aber diese, sowie auch Tempes Schwester Harry, besser kennen lernen durfte.
Da dazu die Handlungsorte immer wieder wechselten, kam etwas Abwechslung und damit auch frischer Wind in die Geschichte.

Spannende Situationen geschahen meist zum Ende eines Kapitels, sodass ich unbedingt immer weiterlesen musste, um zu erfahren wie diese Momente ausgingen.  Zum Glück gab es zwischendurch immer wieder Absätze, dass ich diese für Pausen nutzen konnte.
Zum Schluss konnte ich das Buch allerdings nur noch schwer aus der Hand legen, da es immer dramatischer wurde und ich mitfieberte.
Da mir die französische Sprache nicht liegt und auch die Detailbeschreibungen nicht zusagen, ziehe ich einen Stern ab und gebe diesem Werk somit vier Sterne.

Kathy Reichs – Dr. Tempe Brennan 1 – Tote lügen nicht

 

Autorenportrait:

Kathy Reichs, geboren in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal. Sie ist Professorin für Soziologie und Anthropologie und unter anderem als forensische Anthropologin für gerichtsmedizinische Institute in Quebec und North Carolina tätig. Jeder ihrer Romane erreichte Spitzenplätze auf allen internationalen und deutschen Bestsellerlisten. Ihre Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt. Tempe Brennans Fälle laufen als höchst erfolgreiche Fernsehserie „Bones – Die Knochenjägerin“.

Quelle: Blanvalet Verlag

Klappentext:

Tempe Brennan hat einen Knochenjob. Als forensische Anthroprologin am gerichtsmedizinischen Institut von Montreal landen tagtäglich die unterschiedlichsten Leichen auf ihrem Labortisch. Doch als sie einem Serienmörder auf die Spur kommt, wird es auch für sie selbst gefährlich …

Meine Meinung:

Tempe Brennan, eine forensische Anthroprologin in einem gerichtsmedizinischen Institut von Montreal, hat schon einige Leichen auf ihrem Labortisch gehabt. Aber die Neueste unterscheidet sich von anderen, denn sie erinnert Tempe an einen zurückliegenden und sehr ähnlichen Fall. Als sie diesen Fall wieder hervorholt, fallen ihr sofort die Ähnlichkeiten auf und Tempe glaubt, dass es das Werk eines Serienkillers ist. Doch die Polizei will von dieser Theorie lange nichts wissen und so ermittelt sie auf eigene Faust. Dass sie dabei die Aufmerksamkeit des Killers auf sich zieht, scheint Tempe gar nicht bewußt zu sein.

Anfangs war es für mich schwierig, in die Handlung hineinzufinden. Mit Ichperspetiven habe ich zu Beginn immer Probleme und dazu kam dann noch die zu detailierte Schreibweise, die mir nicht zusagte. Dadurch, so empfand ich, kam überhaupt keine Spannung hoch und daher stockte die Handlung, da zu wenig passierte. Wenn die Autorin etwas beschrieb, kam meistens gleich eine anschauliche Erklärung hinterher.
Erst nach ca. 200 Seiten hörte die ausführliche Beschreibung auf und jetzt begann sich endlich eine Spannung aufzubauen.
Je weiter ich ab diesem Zeitpunkt in die Handlung eintauchte, umso besser kam ich mit der Art, wie die Autorin die Situationen darstellte, klar und ich fieberte mit Tempe mit.
Zum Schluss gab es dann noch einen Showdown, der aber in meinen Augen vorhersehbar war und auf den ich schon gewartet hatte. Dieser, wenn auch etwas kurze, Showdown brachte dem Roman einen Stern mehr ein.
Da der Schauplatz Montreal und Umgebung ist, wird dort meist Französich geredet. Wenn dass der Fall war, wurden diese Sätze immer in Kursivschrift dargestellt. Dass allerdings nur manche französischen Sätze übersetzt wurden und manche nicht, störte mich etwas.

Die Aufmachung des Textes empfand ich als sehr ermüdend. Die Schrift ist sehr klein, dass es auf Dauer sehr anstrengend für die Augen war. Und auch der Blockabsatz ist ziemlich eng, was das ständige Lesen nicht gerade förderte. Aber das nur am Rande.

Fazit:
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich dieses Werk doch noch zu einem guten Auftakt einer neuen Krimiserie gemacht.
Ich vergebe drei bis vier Sterne.

Gregg Hurwitz – US Marshal Tim Rackley 1 – Die Scharfrichter

 

Rezensionsexemplar

Autorenportrait:

Gregg Hurwitz ist Ende dreißig und studierte Englisch und Psychologie an der Harvard University sowie in Oxford (GB). Mit den Thrillern „Die Scharfrichter“ und „Die Sekte“ sowie dem Stand-alone „Blackout“ gelang ihm in den USA und Großbritannien der Durchbruch als Spannungsautor. Er lebt in Los Angeles.
Quelle: Droemer/Knaur-Verlag

Klappentext:

Es gibt keine Gerechtigkeit. Es gibt nur das Gesetz.

Tim Rackley ist US Marshal in Los Angeles. Als seine sechsjährige Tochter brutal ermordet und der Täter wegen eines juristischen Formfehlers freigesprochen wird, gerät seine Welt aus den Fugen. Das Verlangen nach Rache wird übermächtig, und so schließt sich Rackley einer Organisation an, die sich das Ziel gesetzt hat, solche „Fehler“ der Rechtsprechung zu korrigieren. Als skrupellose Mitglieder bei ihren Aktionen ein Blutbad anrichten, begreift Rackley, dass es eine Qual sein kann, sich zum Herrn über Leben und Tod aufzuschwingen …

Meine  Meinung:

Das Ehepaar Tim und Andrea, kurz Dray genannt, beides Gesetzeshüter, verloren ihre sechsjährige Tochter. Sie wurde misshandelt und zerstückelt aufgefunden. Als die Polizei den Mörder fand, bekam Tim, US Marshal, die Chance den Mörder zu töten. Da er aber den Gesetzen vertraute, überließ er den Killer seinen Kollegen.
Doch durch einen juristischen Formfehler kam der Mörder frei und die Eltern wurden mit ihrer Wut, dem Schmerz und ihrer Trauer um den Verlust allein gelassen.
Unverhofft bekam Tim plötzlich eine neue Chance, als Rächer aufzutreten: Durch eine geheime Kommission aus wenigen Mitgliedern, die Selbstjustiz im großen Maße an Verbrechern durchführen wollten, die durch Formfehler frei kamen. Tim sollte der Organisator für die Exekutionen werden …

Der Thriller fing mit dem Leichenfund der kleinen Virginia an, worauf die Gerichtsverhandlungen folgten sowie die Entgleisung der Ehe.
Dies alles zog sich zwar enorm in die Länge bis es zur eigentlichen Handlung ging, aber so war es für mich umso realistischer. Das Ehepaar brauchte Zeit, um mit der Situation klar zu kommen, jeder der beiden auf seine Art.

Durch den Schmerz und die Trauer um ihre Tochter Ginny entfremdeten sich Tim und Dray voneinander. Als die Kommission sich dann an ihn wandte, beschloss Tim auszuziehen, um Dray nicht in Gefahr zu bringen.
So zogen sich die Emotionen im Zusammenhang mit der Tochter durch das gesamte Buch und wurden gut und glaubwürdig dargestellt.
Außerdem fand ich die Vorgehensweise des Autors interessant. Ich empfand es als einen Prozess, in dem Tim vom Gesetzeshüter zu einem Verbrecher wurde.
Durch diese Wandlung baute sich auch eine Spannung auf, die mich hoffen und bangen ließ sowie neugierig machte, was mit Tim bei der ganzen Sache passieren würde …

Während Dray eher farblos blieb, wurde Tim gut vorgestellt. Nebenher erfuhr ich Einzelheiten von jedem Kommissionsmitglied, was vom Autor geschickt gemacht wurde.
Die Operationen selbst wurden bis ins kleinste Detail beschrieben. Das fand ich sehr interessant, und ich empfand die Detailgenauigkeit in keinster Weise langatmig.
Auch wenn ich zum Schluss in meiner Ahnung bestätigt wurde, die sich im Laufe der Handlung herauskristallisierte, so beeinträchtigte das die Dramatik des Thrillers in keinster Weise.
Und am Ende hatte ich sogar noch ein paar Tränchen verdrückt, da die Schlussszene mich einfach berührte.

Fazit:
Ein Thriller, der sich mit jeder gelesenen Seite steigert!
Durch den etwas langsamen Einstieg ziehe ich einen halben Stern ab und gebe somit vier bis fünf Sterne.
Ich werde diesen US Marshal auch weiterhin begleiten.


Bisher erschienen:
Die Scharfrichter
Die Sekte
Die Meute (in Bearbeitung)

Marianne Fredriksson – Stinas Entscheidung

 

Autorenportrait:

Marianne Fredriksson wurde 1927 in Göteborg geboren. Als Journalistin arbeitete sie lange für bekannte schwedische Zeitungen und Zeitschriften. Im Jahre 1980 veröffentlichte sie ihr erstes Buch. Sämtliche Romane der Autorin wurden in Deutschland große Bestsellererfolge. Die Autorin starb am 12. Februar 2007.
Quelle: Fischer Verlage

Klappentext:

Manchmal denkt Stina, dass sie blind war.
Als Stina ihren späteren Ehemann Per kennen lernt, glaubt sie an die ganz große Liebe. Per ist klug und charmant, voller Lebensfreude und Tatendrang.
Als auch er sich in sie verliebt, scheint ihr Glück grenzenlos. Doch die erste Schwangerschaft verändert ihr Leben, Per ist wie ausgewechselt, er schlägt und missbraucht sie.
Erst nach der Scheidung kann Stina wieder aufatmen.
Doch die Angst, ihre beiden Töchter zu verlieren, lässt sie nicht wieder los …


Meine Meinung:

Ohne Vorwissen, was mich erwartete, begann ich dieses Werk der Autorin Marianne Fredriksson zu lesen.
Es geht um eine Frau, die ein schweres Schicksal durchmacht, in ihrer Ehe und eine lange Zeit danach. Begleitet wird sie durch die, in dieser Zeit entstandenen Kinder sowie durch ihre Familie und sehr tollen Freunde.

Dieser Roman wurde in zwei Teile aufgeteilt.
Im ersten geht es um die schlimme Ehe und die Bewältigung des Geschehenen. Im zweiten Teil geht es um das Verstehen des psychopathischen Exmannes und wie Stina und ihre Töchter das Leben wieder in den Griff bekommen.
Es war eine erschreckende, aber auch sehr interessante Geschichte, wie Stina und ihre Kinder mit den schrecklichen Erlebnissen umgingen. Dabei wurden die schlimmen Szenen nicht überdeutlich dargestellt, worüber ich sehr froh war.

Ich möchte vorweg sagen, dass mir die Schreibweise der Autorin nicht zusagte. Die Handlung dagegen war gut beschrieben und ich konnte mir das Grauen gut vorstellen.
Die Autorin schwankte im ersten Teil immer zwischen den Erinnerungen an die Zeit damals vor und in der Ehe und der Gegenwart. Da sich das teilweise absatzweise änderte und nicht gekennzeichnet war, kam ich zu Beginn etwas durcheinander. Zumal es sehr viele Abschnitte in den kurzen Kapiteln gab.
Dazu kamen Situations- und Zeitsprünge, die es mir zudem schwer machten, mich richtig in Stinas Situation zu versetzen.
Trotzdem fühlte ich mich als Teil von Stinas „Freunden“ und hätte gerne noch etwas mehr von ihrer älteren Tochter, der kratzbürstigen Maria, erfahren, der ebenfalls böse mitgespielt worden ist.

Die Schrift ist schön groß, das Buch lag gut in der Hand.
Der Schreibstil der Autorin war zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig, da er teils etwas distanziert war, wegen der anfänglich negativen Handlung, aber doch auch wieder emotional. Als ich in die Handlung hineingefunden hatte, wurde die Erzählung langsam flüssiger.

Fazit:
Eine Geschichte, deren Ernsthaftigkeit einem unter die Haut geht.
Wegen einigen Schwächen vergebe ich „nur“ vier Sterne.