Tagesarchiv: 8. Februar 2011

Jeffrey Deaver – Nachtschrei

Titel: Nachtschrei
Autor: Deaver, Jeffery
Originaltitel: The Bodies left behind
Verlag: Blanvalet Verlag
Erschienen: 18. Oktober 2010
ISBN-10: 3442374715
ISBN-13: 978-3442374717
Seitenzahl: 509
Einband: Klappbroschur
Preis: 9,99 €

Rezensionsexemplar

Autorenportrait:

Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Wie kaum ein anderer beherrscht der von seinen Fans und den Kritikern gleichermaßen geliebte Jeffery Deaver den schier unerträglichen Nervenkitzel, verführt mit falschen Fährten, überrascht mit blitzschnellen Wendungen und streut dem Leser auf seine unnachahmliche Art Sand in die Augen. Seit dem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat er sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Die kongeniale Verfilmung seines Romans „Die Assistentin“ unter dem Titel „Der Knochenjäger“ (mit Denzel Washington und Angelina Jolie in den Hauptrollen) war weltweit ein sensationeller Kinoerfolg und hat dem faszinierenden Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs eine riesige Fangemeinde erobert.
Quelle: Verlagsgruppe Random House

Inhalt:

In einer Polizeistation in Wisconsin geht ein unverständlicher Notruf aus einem einsam gelegenen Ferienhaus ein. Obwohl Brynn McKenzie dienstfrei hat, geht sie der Angelegenheit nach und gelangt als Erste an den Schauplatz eines grausamen Doppelmordes. Beinahe zu spät bemerkt die Polizistin, dass sich außer einer verängstigten Zeugin auch die Täter noch auf dem Grundstück befinden. Und damit beginnt für die beiden ungleichen Frauen eine atemlose Hetzjagd durch die Nacht – ein Albtraum, den sie nur gemeinsam überleben können …
Quelle: Blanvalet Verlag

Meine Meinung:
Ein abgebrochener Notruf führt die Polizistin Brynn McKenzie an den Lake Mondac. Dort findet sie in einem Ferienhaus zwei Leichen und seitdem ist sie selbst in Gefahr. Denn die Täter sind noch auf dem Gelände …
Überdies trifft Brynn auf dem Grundstück auf eine Augenzeugin. Gemeinsam mit ihr schlägt sie sich durch das Naturschutzgebiet des naheliegenden Parks.
Und so beginnt eine Hetzjagd, oder eine Flucht, je nachdem, aus wessen Sicht dem Leser die Ereignisse geschildert werden, durch ein riesiges Areal reinster Natur.

Der Thriller war von Anfang an äußerst spannend!
Die abwechselnden Szenen zwischen der Jagd/Flucht und Brynns Privatleben sowie anderen Figuren war genial platziert. So brachte der fesselnde Schreibstil mich dazu, dass ich nach jedem Kapitel gleich weiterlesen musste, da diese Cliffhanger die Dramatik der gefährlichen Situation der beiden Frauen noch steigerte.

Nachdem die beiden Frauen endlich in Sicherheit sind, lässt der Autor eine neue Bombe platzen. Manch einem Leser, so ging es zumindest mir, mögen Anzeichen davon schon im Vorfeld aufgefallen sein, aber trotzdem war ich schockiert, als es Tatsache wurde.
Und somit ging das Spiel von vorne los, nur ohne Wald, mit Verstärkung und das Ganze wurde etwas straffer geschildert.

Durch das ganze Buch hindurch gab es ein einziges Katz- und Mausspiel und dabei wurde es nie langweilig.
Einige Male kam der Gedanke auf, dass manches doch sehr „zufällig“ war, damit die Flucht wieder einmal gelingt oder die Jäger auf der Spur ihrer Opfer bleiben konnten …
Durch die verschiedenen Blickwinkel, von Brynn und ihrer Gefährtin sowie von den Tätern, war jede Situation angespannt und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.
Sozusagen in Echtzeit, was den Thriller so dramatisch machte, wurden die Polizistin und ihre Verbündete durch die Nacht gejagt und stolperten und strauchelten dabei durch einen Wildpark.
Zwischendurch wurden Ausschnitte aus Brynns Privatleben eingeflochten und ab und zu wurde mir gezeigt, wozu die Ermordung zweier Menschen angeblich „nötig“ war.
Brynn lernte ich im Lauf des Buches immer besser kennen, ebenso einen der Killer. Dadurch wurde mir aber auf eine gewisse Art auch dieser Täter recht sympathisch.

Anfangs war ich sehr skeptisch, ob der Autor wirklich über fast 500 Seiten eine Verfolgungsjagd in dunkler Nacht in einem Park schildern und dazu gleichmäßig die Spannung hochhalten kann. Aber schon nach einiger Zeit konnte mich der fesselnde Schreibstil überzeugen, dass dies wirklich möglich ist. Er hat es mit Bravour geschafft!
Ab und zu ließ der Autor auch entscheidende Fakten in Nebensätzen fallen, die im Laufe der Zeit wichtig wurden. Das Tolle dabei ist, dass diese Sätze wirklich vollkommen untergehen und erst im Nachhinein wurde klar: Das wurde doch irgendwann schon einmal erwähnt. Zumindest erging es mir so und das brachte neben der andauernden Spannung noch einen gewissen Nervenkitzel mit sich. Einfach nur genial gemacht!

Durch die Beschreibung der Umgebung wirkte das Geschehen sehr realistisch, da ich mir alles sehr gut vorstellen konnte.
Das Buch ist in zwei Abschnitte aufgeteilt, die die Monate April und Mai darstellen.
Der Ort der Handlung ist eine abgelegene Gegend in Wisconsin, bei Kennesha County.

Ich bin echt begeistert von diesem Roman und würde dem Thriller auch fünf Sterne geben, wenn nicht manches zu offensichtlich übertrieben gewesen wäre. Somit werden es vier bis fünf Sterne.
Jeffrey Deaver weiß, wie er seine Leser fesseln kann!

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
©  Tikvas Schmöckertruhe / fictionfantasy.de
Dieser Text darf weder komplett noch teilweise ohne ausdrückliche Genehmigung verwendet oder veröffentlicht werden.

Anne Plichota & Cendrine Wolf – Oksa Pollock I – Die Unverhoffte

Titel: Oksa Pollock. Die Unverhoffte
Autor: Plichota, Anne/Wolf, Cendrine
Originaltitel: Oksa Pollock – L’Inespérée
Verlag: Oetinger
Erschienen: 3. März 2011
ISBN-10: 3789145025
ISBN-13: 978-3789145025
Seitenzahl: 591
Einband: Hardcover (Vorabexemplar Taschenbuch)
Serie: Oksa Pollock 1
Preis: 19,95 €
Empfohlenes Alter: 12 – 13 Jahre

Rezensionsexemplar

 

Autorenportrait:

Anne Plichota, 1968 im französischen Dijon geboren, studierte Chinesisch und Kulturwissenschaften und verbrachte einige Jahre in Asien, bevor sie Bibliothekarin an der Stadtbücherei von Straßburg wurde, wo sie heute noch lebt und arbeitet. Die Geschichten um das Zaubermädchen Oksa Pollock, die sie gemeinsam mit Cendrine Wolf erdacht und geschrieben hat, sind ihr erstes und überaus erfolgreiches literarisches Projekt.

Cendrine Wolf wurde 1969 in Colmar im Elsass geboren. Sie absolvierte eine Sportlehrerausbildung und arbeitete einige Jahre mit Kindern, bevor sie Bibliothekarin in der Stadtbücherei von Straßburg wurde. Heute widmet sie sich als freie Autorin ganz ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Schreiben. Die Geschichten um das Zaubermädchen Oksa Pollock, die sie gemeinsam mit Anne Plichota erdacht und geschrieben hat, sind ihr erstes und überaus erfolgreiches literarisches Projekt.
Quelle: Oettinger Verlag

 

Inhalt:

Oksa ist nicht begeistert, als ihre Eltern beschließen, von Paris nach London zu ziehen. Ihr bester Freund Gus und seine Familie sind mit von der Partie und so muss sie glücklicherweise die Gemeinheiten des unsympathischen Lehrers McGraw nicht allein aushalten. Doch Oksa entdeckt plötzlich merkwürdige Dinge: Auf ihrer Handfläche lodert ein Feuerball, sie kann frei im Raum schweben und um ihren Nabel zeigt sich ein sternförmiges Mal. Erst jetzt erfährt sie von ihrer wahren Herkunft. Sie ist die „Unverhoffte“, die das verschwundene Land Edefia retten soll und damit auch ihre Familie. Doch irgendwie scheint auch ihr Lehrer McGraw in die Geschichte verstrickt zu sein … Ein magisches Abenteuer beginnt.
Quelle: Oksa Pollock-Fanpage

 

Meine Meinung:

Oksa Pollock ist ein zwölfjähriges Mädchen, das in Frankreich aufgewachsen ist. Nun zieht sie mit ihrer Sippe und einer befreundeten Familie nach England, da ihre Eltern dort ein Restaurant eröffnen wollen.
Kaum in England, stellt sie eine Veränderung an sich fest: Sie kann Flammen entstehen lassen!
Als dann noch ein komischer blauer Fleck auftaucht, weiht sie ihre Großmutter ein und wird fast umgehauen von neuen Ereignissen, die es mit diesem Mal auf ihrer Haut auf sich hat …
Ihre Großmutter kommt aus einer Parallelwelt mit Namen Edefia und ist eine Huldvolle, die man auch als Königin bezeichnen könnte. Durch dieses besondere Zeichen auf ihrem Körper steht fest, dass Oksa die nächste Huldvolle werden wird.
Und so muss sie nun neue Fähigkeiten erkennen und lernen, sie anzuwenden.
Während sie mit diesen neuen Kenntnissen immer besser zurecht kommt und mit ihren Begabungen richtig umgehen lernt, gibt es an ihrer Schule einen Lehrer, der es besonders auf sie abgesehen hat.
Anfangs wurde der Pädagoge von Oksa einfach ignoriert, da sie ja für weitaus Wichtigeres bestimmt ist, als sich mit einer Lehrkraft herumzuärgern. Doch dieser findet immer wieder neue Methoden, um sie und ihren besten Freund Gus herauszufordern, bis Oksa irgendwann der Kragen platzt!

Von Anfang an war ich von Oksa und ihrer Geschichte gefesselt. Nur als sie von Edefia erfuhr und ich Bekanntschaft mit den ersten Anderswesen machte, war mein erster Gedanke: abgedreht und kindisch, selbst für Fantasy!
Aber nach dem ersten und zweiten skeptischen Blick meinerseits, las ich weiter, denn die Geschichte fesselte mich doch zu sehr, als dass ich durch ein paar seltsam benannte Wesen meine Finger von dem Buch hätte lassen können.

Trotz der fesselnden Handlung ist das ganze Geschehen leider etwas zu oberflächlich gehalten, was daran liegen mag, dass es fast durchweg nur um Oksas „Ausbildung“ zur Huldvollen geht und sich ansonsten kaum ein spannender Handlungsstrang herausbildet. Zwischendurch gibt es dramatische und auch teils traurige Augenblicke, aber die waren, zu meinem persönlichen Leidwesen, immer sehr kurz.
So entwickelte sich kein richtiger Spannungsbogen, da Oksas „Lehre“ im Vordergrund stand, und sich der Roman dadurch wie ein Stundenplan las, bei dem man abhaken konnte, was sie wieder neues erlernt hat, unterbrochen durch ein paar teils dramatische Szenen.
Durch diese Vorbereitung auf Edefia lernte ich Oksa sehr gut kennen, aber ich wurde nie ganz warm mit ihr.
Eine Grundspannung war trotzdem immer vorhanden, da ich ständig mit Oksa mitfieberte, wenn sie etwas neues entdeckte oder lernte. Und durch dramatische Ereignisse, die zwischendurch geschahen, schwoll die Spannung zumindest ab und zu etwas an.
Leider war das Ende etwas zu abrupt. Aber andererseits macht es dadurch umso mehr Lust auf den nächsten Teil, der hoffentlich sehr bald kommt.

Der Roman erstaunte mich immer mehr, je weiter ich in Oksas Welt eintauchte. Die Autorinnen haben einen wunderschönes Werk erschaffen mit viel Fantasy und manch einem Mädchentraum!
Alle Figuren und Wesen wurden sehr gut vorgestellt, sodass ich mir von jedem Einzelnen ein Bild machen konnte. Nur bei den fantastischen Geschöpfen war es manchmal etwas schwer, da es einfach zu viele waren. Aber das bremste meinen Lesefluss nicht im Geringsten.
Der Schreibstil ist für Jugendliche angemessen und sehr einfach gehalten. Die Sätze sind nicht zu lang und nicht mit vielen Nebensätzen verschachtelt.

Fazit:
Ein schöner Fantasieroman für die jüngere Leserschaft, aber auch für den ein oder anderen Erwachsenen!
Die Oksamaniac hat mich nun auch ihren Bann gezogen. Ich gebe diesem Werk vier Sterne und freue mich schon auf den nächsten Teil.

Vielen Dank an den Oetinger Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
©  Tikvas Schmöckertruhe 8.2.2011
Dieser Text darf weder komplett noch teilweise ohne ausdrückliche Genehmigung verwendet oder veröffentlicht werden.

Zuwachs 8.2.2011

Dieses Buch hab ich mir von dem Weltbildgutschein, den ich von meiner Freundin zum Geburtstag bekommen habe, geleistet *g*